Groß ist die Altstadt von Dubrovnik nicht, und wir waren nicht mal zwei ganze Tage dort unterwegs. Trotzdem sind mal wieder viel zu viele Fotos entstanden. Die touristischen Sehenswürdigkeiten gibt es eh auf vielen Seiten zu sehen (dort dann vielleicht auch mit weniger Menschen), also gibt es hier jetzt nur eine sehr subjektive Auswahl an Impressionen. Und auch wenn die Geschichte der Republik Ragusa und ihre Konkurrenz zum mächtigen Venedig spannend und interessant ist, gibt es auch sie hier nicht zu lesen. Dazu findet man auch andernorts, z.B. bei Wikipedia, wirklich gute Abhandlungen. Ebenso empfohlen sei Folge 46 des Podcasts Geschichten aus der Geschichte zum Aufstieg und Fall der Republik Ragusa. Ein Podcast übrigens, den ich generell sehr empfehlen kann. Und während ich die Fotos eingefügt habe, lief auch nochmal die Podcastfolge 46 nebenher.
Der Rektorenpalast, der ehemalige Verwaltungssitz der Republik. Ragusa war eine aristokratische Republik mit einem oberen und einem unteren Rat und dem jeweils für einen Monat (!) gewählten Rektor als Staats- bzw. Stadtoberhaupt. Der Rektorenpalast befindet sich an den Alten Hafen angrenzend, mit der Schaufassade Richtung Stadt.Innenhof mit Lauben im Sponza Palast. Der im 16. Jhdt. ursprünglich als Zollhaus erbaute Palast ist am Ende der Stradun vor dem Fischmarkt-Tor zum Alten Hafen situiert und beherbergt heute das städtische Archiv (u.a. mit Handschriften seit dem 11. Jhdt.). Ich tippe ja mal dass die Rötelinschriften an den achteckigen Säulen eine Hinterlassenschaft der Zoll-Vergangenheit sind.Von hinten und von der Stadtmauer aus habe ich ein bisschen für die Zuordnung gebraucht. Die halbrunde Apsis gehört zur St. Sebastian Kirche, das gotische Portal zur wesentlich größeren Kirche des Dominikanerklosters. St. Sebastian wurde unter Napoleon zu einem Gefängnis umgebaut und beherbergt heute eine Galerie. Von der Vorderseite ist St. Sebastian noch weniger als ehemalige Kirche erkennbar und scheint mit dem Dominikanerkloster verwachsen. Gleich ums Eck findet man am Ende der hangwärts parallel zur Stradun verlaufenden Prijeko die kleine präromanische Kirche St. Nikolaus. Die Fassade ist allerdings Spätrenaissance.So ziemlich alle von der Stradun hangseitig abgehenden Gassen sehen so aus. Schmal und die Steigung nur mit Stufen überwindbar. Autofrei ist da gar keine Diskussion. Verwundert dann aber auch nicht, dass immer mehr Bewohner die Altstadt verlassen. Die massiv angestiegenen Besucherzahlen sind es nicht alleine. So sind dann in diesen engen Gassen auch viele Ferienwohnungen zu finden. Das Urlaubsgepäck möchte ich über diese Stiegen allerdings auch nicht schleppen müssen. Idyllisch sind sie hingegen sehr.Die an der Ulica od Puča gelegene und nach dem Erdbeben 1667 anstelle der mittelalterlichen Jakobuskirche im barocken Stil erbaute Kirche St. Josef. Bemerkenswert finde ich den aus der Steinvase wachsenden echten Baum. Aufgrund des geringen Erdangebots etwas spindelig, aber lebendig.Zwischen Glockenturm auf der einen Seite und Rathaus und Rektorenpalast auf der anderen Seite liegt die 1490 erbaute Hauptwache. Deren Portal die Nutzung durchaus martialisch erkennen lässt. Der kleine Onofrio-Brunnen rechts wurde wie sein Bruder, der am anderen Ende der Stradun gelegene Große Onofrio-Brunnen, nach seinem Erbauer Onofrio della Cava benannt und 1438 errichtet. Von der vom Fotostandpunkt im Rücken gelegenen Roland-Statue gibt es kein Foto, die ist derzeit eingerüstet.Die barocke Freitreppe führt hinauf zur Jesuitenkirche St. Ignatius und wird deshalb auch Jesuitentreppe genannt. Wir hatten viel Spaß, während eines kühlen Getränks von einer Bar auf einer angrenzenden Dachterrasse aus über eine Stunde das Treiben auf der Treppe zu beobachten. Vor allem die Posen für Insta-Fotos waren bemerkenswert. Eine junge Frau im roten Kleid war nach über einer Stunde lasziv posen immer noch nicht zufrieden mit den Fotos, die ihr Freund von ihr machte. Der anscheinend die Geduld eines Heiligen hatte. Da fand ich die 3 Mädels im blauen Kleid sehr viel erfrischender.Das Portal der barocken Jesuitenkirche St. Ignatius. Das Kirchenschiff sieht man von der Stadtmauer der gegenüberliegenden Hangseite aus hoch über die umgebende Bebauung der Meerseite aufragen. Direkt anschließend das Collegium Ragusinum. Dessen blau-grün eingefärbten Sportplatz man bereits auf den Fotos unseres Stadtmauer-Rundgangs entdecken konnte.Der Platz vor St. Ignatius wirkt nicht nur wie eine perfekte Freilichtbühne, er hat auch noch eine wunderbare Trompetenblume zu bieten.Warten auf sonnigeres Wetter und weniger Wind. Wobei wir am zweiten Tag die Altstadt durchaus auch sonnig genießen konnten.Außerhalb der Stadtbefestigung war es am ersten Tag ziemlich stürmisch. Am zweiten Tag kam doch zwischendurch die Sonne hervor. Und wir haben den durch einen heftigen Regenschauer abrupt abgebrochenen Gang zur Festung Lovrijenac nachgeholt. Am Tor war allerdings Schluss, in der Festung fand eine Promihochzeit statt (ein Sohn von Rod Stewart heiratete eine US-Amerikanerin mit kroatischen Wurzeln. Der Braut mit ihren Brautjungfern waren wir am Vortag im beginnenden Regen vor St. Ignatius bereits begegnet).Also haben wir uns noch ein bisschen in den Gassen zwischen Festung und Pile-Tor herumgetrieben. Und die perfekte Überleitung zum Best-of-Katzenfotos gefunden 😉
Damit könnten wir es eigentlich beschließen. Hat überhaupt jemand bis zum Ende durchgehalten? Aber Impressionen aus Dubrovnik wären nicht vollständig ohne ein bisschen Game of Thrones 😉
Vor GoT waren die touristischen Mitbringsel eher dieser Art 😉
So, jetzt sind wir aber wirklich am Ende unserer Impressionen aus Dubrovnik angelangt. Und wenn ihr jetzt denkt, was hat sie denn, da sind doch gar nicht so viele Leute, tja, dann muss ich euch leider mitteilen, dass es ziemlich viel Mühe gemacht hat, die Fotos so wenig bevölkert wie möglich hinzubekommen. Aber wie ihr seht, es ist durchaus möglich. Uns hat diese Stadt jedenfalls sehr gut gefallen, wir könnten uns durchaus nochmal einen Besuch vorstellen. Vielleicht wenn wir endlich unsere angedachte Reise nach Montenegro umsetzen. Da läge Dubrovnik ja quasi am Weg 🙂
6 Kommentare zu „Die Steine und Katzen von Dubrovnik und noch ein bisschen mehr“
Elke
Sehr schön liebe Heike… man kriegt richtig Lust hinzufahren. Ich mag das Foto mit den Sonnenschirmen sehr und das mit der Treppe und dem Beobachten stell ich mir super vor.
Ich war heute alleine in einem Café auf Norderney. Mir gegenüber über den Gang an einem anderen Tisch saß eine kleine sicher über 70jährige Omi. Als das Stück Kuchen gleichzeitig mit meinem kam und neben den Cappuccino gestellt wurde, hat sie sehr ernsthaft ihr Handy rausgeholt und minutenlang konzentriert Fotos vom Kuchen gemacht… 😂
Auf jeden Fall sehen die 3 Damen aus wie Tänzerinnen. Und der Mann drunter sieht aus als ob er gleich singt… Oper?
Das Sonnenschirm Foto ist auch eines meiner liebsten. Und die Bar mit Dachterrasse war richtig nett. Geschirr und auch Essen wurde mit Seilwinde in Körben von der Küche auf Straßenniveau hochgeholt, oben gab es nur eine Bar. Wir hatten einen Ecktisch mit bestem Blick auf die Freitreppe. Die 3 jungen Damen hatten sichtlich eine Gaudi beim Fotografieren. Leider keine Oper. Obwohl wir dann, bereits wieder unten, noch einen ganzen in weiße Hemden und schwarze Hosen gekleideten Männerchor die Treppe herunterströmen beobachten durften. Leider werden die Fotos dem Schauspiel nicht gerecht.
Tja, immer diese Essensfotos 😉 Einen wunderschönen Aufenthalt am Meer wünsche ich dir, komm gut erholt zurück!
Liebe Grüße, heike
Sehr interessante Eindrücke von Dubrovnik…das ist schon Jahrzehnte her, dass ich einmal für einen Tagesausflug dort war und wirklich keine Erinnerung mehr daran habe. 🙁 Deine farbige Sonnenschirmparade find ich super schön und auch das erfrischende Treppenfoto… sightseeing dieser Art bei einem leckeren Cappu etc. mag ich auch besonders gern.
Lieben Gruß von Marita
Ich war erstmals in Dubrovnik und bin beeindruckt. Ich mag ja diese kleinen Details, sie bringen einem einen Ort immer ganz anders näher. Mehr als ein Tagesausflug war es ja auch kaum, wir waren nur 2 volle Tage dort, davon einen halben Tag in Trebinje in Bosnien (den Beitrag habe ich angefangen aber noch nicht fertig).
Liebe Grüße, heike
Ich zäume jetzt das Pferd von hinten auf und lese Deine Berichte. So gern bin ich Dir hier gefolgt. Wie immer mit Deinem besonderen Blick auf Kleinigkeiten. Die Wasserspender Masken, die bunten Schirme… und wie sich die Architektur Linien und Formen treffen
Eine wunderbare Stadt
Danke fürs Mitnehmen
Liebe Grüße
Nina
Die lustigen Katze-Mann-Fratzen gehören zur Regenentwässerung. Fand ich auch spannend, so in der Wand verlaufend. Ach, die kleinen Details, es war so schön das alles zu entdecken.
Liebe Grüße, heike
Sehr schön liebe Heike… man kriegt richtig Lust hinzufahren. Ich mag das Foto mit den Sonnenschirmen sehr und das mit der Treppe und dem Beobachten stell ich mir super vor.
Ich war heute alleine in einem Café auf Norderney. Mir gegenüber über den Gang an einem anderen Tisch saß eine kleine sicher über 70jährige Omi. Als das Stück Kuchen gleichzeitig mit meinem kam und neben den Cappuccino gestellt wurde, hat sie sehr ernsthaft ihr Handy rausgeholt und minutenlang konzentriert Fotos vom Kuchen gemacht… 😂
Auf jeden Fall sehen die 3 Damen aus wie Tänzerinnen. Und der Mann drunter sieht aus als ob er gleich singt… Oper?
Liebe Grüße von der See, Elke
Das Sonnenschirm Foto ist auch eines meiner liebsten. Und die Bar mit Dachterrasse war richtig nett. Geschirr und auch Essen wurde mit Seilwinde in Körben von der Küche auf Straßenniveau hochgeholt, oben gab es nur eine Bar. Wir hatten einen Ecktisch mit bestem Blick auf die Freitreppe. Die 3 jungen Damen hatten sichtlich eine Gaudi beim Fotografieren. Leider keine Oper. Obwohl wir dann, bereits wieder unten, noch einen ganzen in weiße Hemden und schwarze Hosen gekleideten Männerchor die Treppe herunterströmen beobachten durften. Leider werden die Fotos dem Schauspiel nicht gerecht.
Tja, immer diese Essensfotos 😉 Einen wunderschönen Aufenthalt am Meer wünsche ich dir, komm gut erholt zurück!
Liebe Grüße, heike
Sehr interessante Eindrücke von Dubrovnik…das ist schon Jahrzehnte her, dass ich einmal für einen Tagesausflug dort war und wirklich keine Erinnerung mehr daran habe. 🙁 Deine farbige Sonnenschirmparade find ich super schön und auch das erfrischende Treppenfoto… sightseeing dieser Art bei einem leckeren Cappu etc. mag ich auch besonders gern.
Lieben Gruß von Marita
Ich war erstmals in Dubrovnik und bin beeindruckt. Ich mag ja diese kleinen Details, sie bringen einem einen Ort immer ganz anders näher. Mehr als ein Tagesausflug war es ja auch kaum, wir waren nur 2 volle Tage dort, davon einen halben Tag in Trebinje in Bosnien (den Beitrag habe ich angefangen aber noch nicht fertig).
Liebe Grüße, heike
Ich zäume jetzt das Pferd von hinten auf und lese Deine Berichte. So gern bin ich Dir hier gefolgt. Wie immer mit Deinem besonderen Blick auf Kleinigkeiten. Die Wasserspender Masken, die bunten Schirme… und wie sich die Architektur Linien und Formen treffen
Eine wunderbare Stadt
Danke fürs Mitnehmen
Liebe Grüße
Nina
Die lustigen Katze-Mann-Fratzen gehören zur Regenentwässerung. Fand ich auch spannend, so in der Wand verlaufend. Ach, die kleinen Details, es war so schön das alles zu entdecken.
Liebe Grüße, heike