Die Steine und Katzen von Dubrovnik und noch ein bisschen mehr

Groß ist die Altstadt von Dubrovnik nicht, und wir waren nicht mal zwei ganze Tage dort unterwegs. Trotzdem sind mal wieder viel zu viele Fotos entstanden. Die touristischen Sehenswürdigkeiten gibt es eh auf vielen Seiten zu sehen (dort dann vielleicht auch mit weniger Menschen), also gibt es hier jetzt nur eine sehr subjektive Auswahl an Impressionen. Und auch wenn die Geschichte der Republik Ragusa und ihre Konkurrenz zum mächtigen Venedig spannend und interessant ist, gibt es auch sie hier nicht zu lesen. Dazu findet man auch andernorts, z.B. bei Wikipedia, wirklich gute Abhandlungen. Ebenso empfohlen sei Folge 46 des Podcasts Geschichten aus der Geschichte zum Aufstieg und Fall der Republik Ragusa. Ein Podcast übrigens, den ich generell sehr empfehlen kann. Und während ich die Fotos eingefügt habe, lief auch nochmal die Podcastfolge 46 nebenher.

Nähert man sich der Altstadt von Westen, vom Stadtteil Pile aus, und blickt auf der Brücke vor dem Pile Tor Richtung Meer, hat man diesen Ausblick über Stadtmauer und nun als kleine Grünanlage gestalteten historischen Stadtgraben. Diese riesigen Oleanderbüsche faszinieren mich ja nach wie vor. Die Stadtmauer auch.
Hangwärts sieht der Stadtgraben so aus. Der große Baum könnte eine Magnolia grandiflora sein, ganz sicher bin ich nicht.
Der Platz mit dem Onofrio Brunnen innerhalb des Pile Tors, am Beginn der Stradun. Zwischen Tor und Erlöserkirche (1520 zum Dank für ein glimpflich überstandenes Erdbeben errichtet) ist einer der beiden offiziellen Aufstiege auf die Stadtmauer. Rechts das Franziskanerkloster. Der Zugang zum Klosterkomplex befindet sich jedoch gut versteckt zwischen Erlöserkirche und Kloster.
Jede der nach dem Erdbeben 1667 noch vorhandenen 16 Wasserstellen rund um den Onofrio Brunnen hat ein anderes Maskaron mit einem anderen Gesicht. Aber nur eine wird von einem Hund bewacht. Das Wasser ist übrigens trinkbar. Rechts davon sind an anderen Stellen der Stadt angefundene Wasserspeier. Die unteren beiden kamen etwa in Kniehöhe aus der Gebäudemauer. Wenn man genau schaut, kann man den mittleren unterhalb des dunklen Flecks in der Fassade des Franziskanerklosters am obigen Foto erkennen. Er wird nämlich ständig als Trittstein für ein Ritual benutzt. Um eine glückliche Liebe zu gewinnen, muss man mit dem Gesicht zur Wand auf den Stein springen, das Hemd ausziehen und sich umdrehen, dann das Hemd wieder anziehen. Den Schmutzspuren nach probieren das recht viele aus. Ich persönlich bin ja fasziniert von dieser Mischung aus Mann und Katze bei den beiden unteren Wasserspeiern.
Der grinsende Hund ist mein Lieblings-Kapitell im Kreuzgang des Franziskanerklosters.
Der Rektorenpalast, der ehemalige Verwaltungssitz der Republik. Ragusa war eine aristokratische Republik mit einem oberen und einem unteren Rat und dem jeweils für einen Monat (!) gewählten Rektor als Staats- bzw. Stadtoberhaupt. Der Rektorenpalast befindet sich an den Alten Hafen angrenzend, mit der Schaufassade Richtung Stadt.
Von hinten und von der Stadtmauer aus habe ich ein bisschen für die Zuordnung gebraucht. Die halbrunde Apsis gehört zur St. Sebastian Kirche, das gotische Portal zur wesentlich größeren Kirche des Dominikanerklosters. St. Sebastian wurde unter Napoleon zu einem Gefängnis umgebaut und beherbergt heute eine Galerie.
Die an der Ulica od Puča gelegene und nach dem Erdbeben 1667 anstelle der mittelalterlichen Jakobuskirche im barocken Stil erbaute Kirche St. Josef. Bemerkenswert finde ich den aus der Steinvase wachsenden echten Baum. Aufgrund des geringen Erdangebots etwas spindelig, aber lebendig.
Zwischen Glockenturm auf der einen Seite und Rathaus und Rektorenpalast auf der anderen Seite liegt die 1490 erbaute Hauptwache. Deren Portal die Nutzung durchaus martialisch erkennen lässt. Der kleine Onofrio-Brunnen rechts wurde wie sein Bruder, der am anderen Ende der Stradun gelegene Große Onofrio-Brunnen, nach seinem Erbauer Onofrio della Cava benannt und 1438 errichtet. Von der vom Fotostandpunkt im Rücken gelegenen Roland-Statue gibt es kein Foto, die ist derzeit eingerüstet.
Das Portal der barocken Jesuitenkirche St. Ignatius. Das Kirchenschiff sieht man von der Stadtmauer der gegenüberliegenden Hangseite aus hoch über die umgebende Bebauung der Meerseite aufragen. Direkt anschließend das Collegium Ragusinum. Dessen blau-grün eingefärbten Sportplatz man bereits auf den Fotos unseres Stadtmauer-Rundgangs entdecken konnte.
Der Platz vor St. Ignatius wirkt nicht nur wie eine perfekte Freilichtbühne, er hat auch noch eine wunderbare Trompetenblume zu bieten.
Warten auf sonnigeres Wetter und weniger Wind. Wobei wir am zweiten Tag die Altstadt durchaus auch sonnig genießen konnten.
Also haben wir uns noch ein bisschen in den Gassen zwischen Festung und Pile-Tor herumgetrieben. Und die perfekte Überleitung zum Best-of-Katzenfotos gefunden 😉

Damit könnten wir es eigentlich beschließen. Hat überhaupt jemand bis zum Ende durchgehalten? Aber Impressionen aus Dubrovnik wären nicht vollständig ohne ein bisschen Game of Thrones 😉

Vor GoT waren die touristischen Mitbringsel eher dieser Art 😉

So, jetzt sind wir aber wirklich am Ende unserer Impressionen aus Dubrovnik angelangt. Und wenn ihr jetzt denkt, was hat sie denn, da sind doch gar nicht so viele Leute, tja, dann muss ich euch leider mitteilen, dass es ziemlich viel Mühe gemacht hat, die Fotos so wenig bevölkert wie möglich hinzubekommen. Aber wie ihr seht, es ist durchaus möglich. Uns hat diese Stadt jedenfalls sehr gut gefallen, wir könnten uns durchaus nochmal einen Besuch vorstellen. Vielleicht wenn wir endlich unsere angedachte Reise nach Montenegro umsetzen. Da läge Dubrovnik ja quasi am Weg 🙂

6 Kommentare zu „Die Steine und Katzen von Dubrovnik und noch ein bisschen mehr“

  1. Sehr schön liebe Heike… man kriegt richtig Lust hinzufahren. Ich mag das Foto mit den Sonnenschirmen sehr und das mit der Treppe und dem Beobachten stell ich mir super vor.
    Ich war heute alleine in einem Café auf Norderney. Mir gegenüber über den Gang an einem anderen Tisch saß eine kleine sicher über 70jährige Omi. Als das Stück Kuchen gleichzeitig mit meinem kam und neben den Cappuccino gestellt wurde, hat sie sehr ernsthaft ihr Handy rausgeholt und minutenlang konzentriert Fotos vom Kuchen gemacht… 😂

    Auf jeden Fall sehen die 3 Damen aus wie Tänzerinnen. Und der Mann drunter sieht aus als ob er gleich singt… Oper?

    Liebe Grüße von der See, Elke

    1. Das Sonnenschirm Foto ist auch eines meiner liebsten. Und die Bar mit Dachterrasse war richtig nett. Geschirr und auch Essen wurde mit Seilwinde in Körben von der Küche auf Straßenniveau hochgeholt, oben gab es nur eine Bar. Wir hatten einen Ecktisch mit bestem Blick auf die Freitreppe. Die 3 jungen Damen hatten sichtlich eine Gaudi beim Fotografieren. Leider keine Oper. Obwohl wir dann, bereits wieder unten, noch einen ganzen in weiße Hemden und schwarze Hosen gekleideten Männerchor die Treppe herunterströmen beobachten durften. Leider werden die Fotos dem Schauspiel nicht gerecht.
      Tja, immer diese Essensfotos 😉 Einen wunderschönen Aufenthalt am Meer wünsche ich dir, komm gut erholt zurück!
      Liebe Grüße, heike

  2. Sehr interessante Eindrücke von Dubrovnik…das ist schon Jahrzehnte her, dass ich einmal für einen Tagesausflug dort war und wirklich keine Erinnerung mehr daran habe. 🙁 Deine farbige Sonnenschirmparade find ich super schön und auch das erfrischende Treppenfoto… sightseeing dieser Art bei einem leckeren Cappu etc. mag ich auch besonders gern.
    Lieben Gruß von Marita

    1. Ich war erstmals in Dubrovnik und bin beeindruckt. Ich mag ja diese kleinen Details, sie bringen einem einen Ort immer ganz anders näher. Mehr als ein Tagesausflug war es ja auch kaum, wir waren nur 2 volle Tage dort, davon einen halben Tag in Trebinje in Bosnien (den Beitrag habe ich angefangen aber noch nicht fertig).
      Liebe Grüße, heike

  3. Ich zäume jetzt das Pferd von hinten auf und lese Deine Berichte. So gern bin ich Dir hier gefolgt. Wie immer mit Deinem besonderen Blick auf Kleinigkeiten. Die Wasserspender Masken, die bunten Schirme… und wie sich die Architektur Linien und Formen treffen
    Eine wunderbare Stadt
    Danke fürs Mitnehmen
    Liebe Grüße
    Nina

    1. Die lustigen Katze-Mann-Fratzen gehören zur Regenentwässerung. Fand ich auch spannend, so in der Wand verlaufend. Ach, die kleinen Details, es war so schön das alles zu entdecken.
      Liebe Grüße, heike

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