vientiane und viele buddhas

sabai dii,

wir sind jetzt also den zweiten tag in vientiane, der hauptstadt. eine sehr gemächliche hauptstadt übrigens. und eine stadt mit wirklichem leben, zwar nicht ganz so schön wie luang prabang, aber auch nicht so offensichtlich touristisch. die hotelpreise sind ein bisschen höher, oder auch nicht, wenn man von mitreisenden ein billiges, aber trotzdem sauberes guesthouse erzählt bekommt, quasi an der uferstrasse. das mekongufer hier ist sowieso interessant. im mekong eine riesige sandbank, die sogar jetzt, kurz nach der regenzeit, gut sichtbar ist, in der trockenzeit ist sie noch größer. das ufer besteht aus feinem sand, fast glaubt man, man ist am meer. das gegenüberliegende ufer ist bereits thailand. und entlang des ufers gibt es über einen längeren abschnitt ein resti neben dem anderen. nicht nur bei sonnenuntergang beliebt, auch später am abend tobt hier das leben.

die französische kolonialvergangenheit hat in vientiane einen triumphbogen hinterlassen. so französisch, und doch auch so asiatisch.
man kann in vientiane tatsächlich entspannt radeln.

gestern haben wir uns wie bereits erwähnt fahrräder ausgeborgt. das war eine gute idee, auch wenn es wegen der entfernungen nicht wirklich nötig war, die sehenswürdigkeiten sind so gut wie alle gut zu fuß zu erreichen. aber der fahrtwind brachte ein bisschen abkühlung, gestern war es wirklich furchtbar heiss und schwül. den riesigen markt, oder besser die shopping mall talat sao (talat heisst markt) haben wir ziemlich erkundet, in dem riesigen zweistöckigen gebaeude ein miniladen neben dem anderen, immer mehr oder weniger in warengruppen nebeneinander. geshoppt haben wir allerdings nicht wirklich, nur geschaut und gestaunt. und gleich daneben gut versteckt hinter dem busbahnhof ein weiterer markt, wo es auch frischwaren gibt. der war labyrinthartig, wir sind nach über einer stunde ganz woanders wieder rausgekommen. aber wir haben wieder rausgefunden! und der markt war wirklich interessant.

danach haben wir den bisher schönsten tempel unserer reise gesehen, vermutlich wird er auch das highlight bleiben, wat si saket. bei dieser tempelanlage steht die sim, also der eigentliche tempel nicht frei zwischen den anderen gebäuden das klosters (die üblicherweise aus einem trommelturm, einer oder mehreren nicht allzu grossen stupas und den diversen gebäuden für die mönche bestehen), sondern steht in einem von einer art kreuzgang gebildeten hof. und dieser kreuzgang ist grandios. rundum in allen aussenwänden sind viele kleine nischen in mehreren reihen übereinander und nebeneinander, alle gefüllt mit zumeist 2 buddhafiguren. davor stehen auf sockeln noch weitere größere buddhafiguren. und in der sim gab es diese nischen wieder, daneben die übliche ansammlung von buddhafiguren beim altar. alles in allem beherbergt die anlage mehr als 10 000 buddhafiguren.

den gegenüberliegenden ho phra keo, den tempel direkt neben dem präsidentenpalast haben wir dann leider nicht mehr geschafft, da hier alle sehenswürdigkeiten um 4 pm schliessen. den haben wir dann vorhin gesehen, nach unserem ausflug zum buddhapark. auch ein sehr schöner tempel, nicht mehr in betrieb, sondern als museum für religion genutzt, d.h. er beherbergt unkommentiert viele buddhafiguren, keramik und diverse andere gerätschaften.

aber unser heutiges hihglight war xieng khuan, der buddhapark. die anlage wurde 1958 von einem exzentriker (yogi, priester und schamane) etwa 24 km südlich von vientiane am mekong errichtet und ist voll mit betonskulpturen aus der buddhistischen und hinduistischen mythologie. in thailand gibt es eine ähnliche anlage, 20 jahre später errichtet vom selben mann (er ging 1975 nach der revolution nach thailand). die figuren sind ziemlich bizarr und entgegen den angaben nicht ganz aus beton. einige sind nämlich bereits ein bisschen zusammengebrochen, bei denen konnte man dann die ziegelsteine und bewehrung sehen, aus denen sie bestehen, sie sind nur verputzt. es gibt auch einen mehrstöckigen riesenkürbis, dessen dach man über 3 steile treppen erklimmen kann. als belohnung gibt es einen tollen überblick über den gesamten park. wir haben natürlich viele fotos gemacht!

der hin- und rückweg war übrigens laos pur. wir haben am talat sao busbahnhof einfach den bus nr. 14 genommen, der hat uns dann eine dreiviertelstunde später direkt am buddha-park abgesetzt. die busse fahren alle 10-20 minuten. ist man fertig mit der besichtigung, stellt man sich an den straßenrand, bus kommt, hält, bezahlt wird während der fahrt. ein ganz normaler lokaler bus, voll mit laoten.

morgen werden wir uns noch das wichtigste laotische nationalgebäude, pha that luang, die goldene stupa ansehen und am abend dann mit dem nachtbus nach savannakhet fahren. aufmerksame werden sich jetzt wundern, haben wir nicht was von hanoi und nordvietnam gesagt. richtig, das war der ursprüngliche plan, den haben wir inzwischen geändert. wir werden uns doch auch den süden von laos ansehen. vietnam ist auf ein andermal verschoben. laos verändert sich so rasant, dass wir einfach das land als ganzes, so wie es jetzt ist, erleben wollen. unsere pläne sehen nun so aus: savannakhet (zentrallaos), dann nach pakse als ausgangspunkt für das bolaven-plateau und si phan don (4000 inseln) sowie champasak mit dem khmer-tempel wat phou. von pakse wollen wir dann am 03.12. über die grenze nach thailand und mit dem nachtzug nach bangkok.
und um uns jetzt wirklich unbeliebt zu machen: hier ist es gerade viertel 6 am abend, es hat noch mindestens 25 grad und das wird sich auch den ganzen abend kaum ändern. wir werden uns also sicher wieder später noch gemütlich auf ein beerlao an das ufer setzen 🙂

lg h&m

1 Kommentar zu „vientiane und viele buddhas“

  1. Dass so wenige ihren Senf hinterlassen, wird vielleicht an der wunderbaren Ausführlichkeit der Berichte und der damit automatisch verbundenen Schreibhemmung liegen. Ich für meinen Teil freue mich darüber (über die Ausführlichkeit, nicht über die Schreibhemmung). Möglicherweise sind wir auch nur eingefroren (erste Nacht unter Null). Aber ich bin sicher, dass alle bei euch sind.

    Matthias: wir werden dann halt wieder einmal einen adäquaten Kletterurlaub machen müssen. Aber jammer‘ dann nicht, wenn da keine Tempel sind!

    Was mich ja richtig wundert: dass es außer euch überhaupt Touristen gibt, da wo ihr seid. Hab‘ mir das von dieser Seite her unbelebter vorgestellt.

    Denkt an mich, wenn ihr durch den nächsten Tempel läuft. Oder beim nächsten Bier. Ich sitz dann neben euch schau auf den Mekong.

    Freddy

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