die ebene der tonkrüge

sabai dii,

wir haben uns also endlich von luang prabang getrennt und unsere reise fortgesetzt. mit dem bus ging es etwa 8 stunden (für ca. 200km) bergauf und bergab über eine äusserst kurvenreiche strecke nach phonsavanh. mit einem lokalen bus übrigens, aber an einem tag, an dem auf der strecke ein air-con-bus fuhr. wir waren auch nicht die einzigen touristen, die aufteilung touristen-einheimische war etwa halb-halb. die fahrt war grandios, die strecke wie gesagt sehr kurvenreich, der eine strassenrand war immer ein abhang, der andere ging aufwärts. die unzähligen dörfer am weg waren so ganz anders als was wir bisher gesehen hatten. holzhütten, mit stroh oder wellblech gedeckt, ganz selten mal ein gemauertes haus. manche häuser standen auf pfählen, andere direkt am boden, diese hatten dann die festgestampfte erde als hüttenboden. es kann sein, genau wissen wir es aber nicht, dass diese unterschiedlichen baustile unterschiedlichen volksgruppen zuzuordnen sind (sollten wir uns wohl mal ein bisschen genauer erkundigen). nicht alle sahen aus, wie wenn sie strom hätten, riesige satellitenschüsseln sind uns allerdings oft aufgefallen. in den dörfern sieht man also noch das ursprünglichere laos, wohl auch das ärmere. aber auch hier setzt ein zu erkennender wandel ein. immer wieder war bei pfahlbauten bereits der unterstand, also das erdgeschoss, vermauert und als weiterer wohnraum genutzt. und auch viele baustellen in allen stadien des fertigwerdens gab es. und auch neubauten. und so gerne wir den laoten einen besseren wohnstil gönnen, aber es scheint hier nur einen baustil für neubauten zu geben, und der steht auf balusterbalkonbrüstungen und griechische säulen. auch die ganzen neuen guesthouses in luang prabang werden gerade in diesem universellen stil erbaut. wir haben uns ganz furchtbar an la manga erinnert gefühlt. wir haben einiges mit fotos dokumentiert, wollten auch ein paar fotos hochladen, haben aber nicht zum ersten mal probleme damit, deshalb müssen wir leider auch diesmal wieder fotos schuldig bleiben.

die busfahrt war also äusserst interessant, die stadt phonsavan dafür etwas weniger. wenn nicht direkt in ihrer nähe die ebene der tonkrüge läge, würden sich heute vermutlich nur am 2.indochinakrieg interessierte dorthin verirren. in diesem krieg war die gesamte ebene nämlich einer der hauptschauplätze. und noch heute liegen genug blindgänger herum, und in vielen vorgärten kann man zweckendfremdete kriegsgeräte wie als blumentopf genützte enden von fliegerbomben sehen. aber wir wollten die sog. ebene der tonkrüge sehen. wobei der name tonkrüge nicht passt, die dinger, die dort an manchen stellen zu hunderten in der gegend herumstehen und liegen sind nämlich aus stein. aber alle ausgehöhlt, wie riesige steinbecher. bisher waren 3 fundstätten zur besichtigung freigegeben, die haben wir auch besucht. seit kurzem sind anscheinend 2 weitere freigegeben. insgesamt soll es 53 fundstätten über die gesamte riesige ebene verstreut geben. untersucht sind die wenigsten. einiges wurde im krieg zerstört. bombenkrater sind allgegenwärtig, und auch die markierungen, welche bereiche sicher zu betreten sind, da bereits von minen und ähnlichem gesäubert.

rot ist gefahr, weiß ist sicher. also besser immer nur seitlich der weißen markierung gehen.

wir haben die fundstätten im rahmen einer tour besichtigt, zu der auch noch die besichtigung eines russischen panzers bzw. seiner kläglichen reste sowie das verkosten von lao lao gehoerte. lao lao also, der hier immer reiswhisky genannt wird, aber eigentlich wie schnaps geschmeckt hat. hergestellt wird lao lao aus klebreis. der, den wir verkostet haben, war klar, aber anscheinend werden manchmal chilischoten oder kräuter hinzugegeben, was farbe und geschmack ändert.

klebreis, der momentan zum gären aufgesetzt ist und irgendwann mal lao lao werden soll.

da wir phonsavan am abend unserer ankunft bereits erschöpfend gesehen hatten und auch den übrigens äusserst tollen frischwarenmarkt gesehen hatten, haben wir noch am selben nachmittag den abendbus nach vientiane genommen. allerdings mit dem ziel, in vang vieng auszusteigen. ja, das vang vieng, das wir eigentlich gar nicht sehen wollten, da wir ja nicht zu den party people gehören. aber da es am weg lag und die landschaft hier wunderschön ist, haben wir uns umentschieden. und hier sind wir jetzt. kurz haben wir die entscheidung bereut. als wir nämlich nach 8 stunden busfahrt (219km) nachts um halb 1 an einem verlassenen busbahnhof ausgestiegen sind, also 1 stunde nach der offiziellen sperrstunde hier in laos, und der einzige tuk-tuk-fahrer weit und breit (immerhin, es war überhaupt einer da!) sich in seiner eigenen stadt nicht auskannte und wir kreuz und quer durch die stadt gefahren sind auf der suche nach einem guesthouse. beim zweiten gab es dann auch ein freies zimmer, da war es halb 2. und ob ihr es glaubt oder nicht, die fahrt mit dem tuk-tuk war eisig kalt (so um die 15 grad). es ist hier so kalt wie noch nie, zumindest wurde uns das gesagt. aber zum thema wetter ein andermal, von der ebene der tonkrüge haben wir uns bereits weit entfernt.

lg h&m

mal so zum größenvergleich

und noch ein bisschen brücken überqueren

1 Kommentar zu „die ebene der tonkrüge“

  1. So! Jetzt seid ihr schuld daran, dass ich eben in YouTube versumpft bin. Kenn‘ mich dafür jetzt in Luang Prabang und Vang Vieng aus. Hab‘ die Blumentöpfe gesehen und die Häuser auf Pfählen und die Wats und die Höhlen und die Mönche und keine Elefanten, die auf jedem Video drauf waren. Und so Leute, die auf Riesenschaukeln in den Fluß springen. Matthias, das ist doch was für dich …

    Freddy

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