Klippen, Salzsee und Steinfiguren – ein Spaziergang auf Dugi Otok

Während eines Segeltörns befindet man sich hauptsächlich auf einem Boot. Einem räumlich nicht gerade großen Boot. Zum Beine vertreten ist da nicht wirklich viel Raum. Dafür kann man während man ankert oder an einer Boje hängt jederzeit einfach so ins klare türkisfarbene Meer springen. Wohltuend und erfrischend bei der Hitze, die es während unseres Segeltörns in der ersten Septemberwoche in Kroatien hatte. Die vierte Nacht unseres Törns verbrachten wir an einer Boje in einer der Buchten des Nationalparks Telašćica auf Dugi Otok. Der Plan war, anderntags, bevor es weiterging, noch einen Spaziergang zu den Klippen der Westküste und zum Salzsee zu unternehmen. Dementsprechend wurde dann auch der Ruheplatz in der nahen Bucht ausgewählt.

Hinter der Einkerbung müsste sich der Salzsee befinden. Da müssen wir also hin.

Bis auf einen wollten wir alle zu den Klippen und zum Salzsee. Also sind wir auf 2 Etappen mit dem Dingi auf kürzestem Weg zum Ufer übergesetzt. Alle auf einmal schaffte unser kleines Dingi nicht. Und hinter der Baumreihe am Ufer befand sich ein Weg, diese Beobachtung hatten wir bereits gemacht.

Ein Weg mit wenig Schatten und zum Glück auch kaum Fahrverkehr.
Linkerhand begleitete uns das Meer bis zu der zuvor gezeigten Einkerbung.

Dort gabelte sich der Weg. Wir entschieden uns, zuerst im Schatten des lichten Waldes hügelan zu steigen und zu den Klippen zu spazieren.

Die zum offenen Meer hin gelegene Westseite von Dugi Otok fällt großteils als Steilküste mit hohen Klippen zum Meer hin ab. Die sog. „Stene“ im Bereich Nationalpark Telašćica erheben sich bis zu 160m über dem Meeresspiegel und fallen unter Wasser weiter bis zu 85m ab.
Der Weg führt weiter durch lichten Nadelwald, zumeist Aleppokiefer habe ich irgendwo gelesen,
Während auf der anderen Seite über die trockene Macchie hinweg bereits ein Blick auf den Salzsee zu erhaschen ist.
Weshalb wir die erste Gelegenheit die sich bietet nutzen, um zum Salzsee zu gelangen. Der Trampelpfad entpuppt sich als ziemlicher Kampf mit dem Gestrüpp.
Aber wir kommen heil unten an und folgen dem Weg Richtung Südende, weil sich dort Steinfiguren befinden sollen.
Der Salzsee Mir (Friede, Ruhe) ist etwa 900m lang und 300m breit. Durch seine geringe Tiefe von 6m ist er im Sommer mit bis zu 33 Grad um einige Grad wärmer als das benachbarte Meer (das ihn durch unterirdische Risse im Karst speist) und im Winter mit etwa 5 Grad kälter. Ufer und Untergrund sind steinig, mit Ablagerungen an den tieferen Stellen, an einer Stelle sogar mit Heilerde. Die extremen Konditionen führen zu einer relativen biologischen Armut mit kaum Lebewesen.

Am Südwestende des Salzsees wurden an der schmälsten Stelle zwischen See und Meer in den letzten Jahren immer mehr Steine und Treibholz zu lustigen Figuren aufeinandergestapelt und mauserten sich zu einer beliebten Attraktion. Ohne Schatten in der windstillen Mittagsglut war es ziemlich heiß, so dass wir recht schnell wieder Richtung Nordende des Sees und unserer Ankerbucht aufgebrochen sind.

Am Nordende ist ein beliebter Badeplatz. Mit schattigen Liegeplätzen zwischen den Bäumen und kinderfreundlich wegen der geringen Tiefe.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde im Bereich des heutigen Nationalparks auf etwa 400 Hektar Fläche Landwirtschaft betrieben. Etwa die Hälfte davon waren Olivenhaine, ein Gutteil der anderen Hälfte waren Weingärten. In den Olivenhainen gab es gelegentlich karge Steinhütten als Schutz vor Sonne und Witterung. Etwa 6 dieser Steinhütten gibt es bis heute in der Umgebung des Salzsees. Eine davon ist direkt am Weg vom Salzsee zur innenliegenden Bucht gelegen.
Klippen und Salzsee sind ein beliebtes Ausflugsziel. Während unseres Spaziergangs haben unzählige Ausflugsboote in der Bucht an der Anlegestelle angelegt. Der Bereich mit Restaurants und WC-Anlagen brummt. Auch Badende gibt es. Das Meer ist zwar kühler als der Salzsee, aber auch viel klarer. Und bei der Hitze tut Abkühlung gut.
Am Weg zurück zu unserer Anlegestelle begegnet uns noch eine Gruppe Kajakfahrer.

Durchgeschwitzt und hungrig kommen wir wieder bei unserem Boot an. Schlau gewesen wäre, gleich den Bikini drunter zu ziehen, dann könnte ich jetzt zum Boot zurückschwimmen. Leider war ich nicht so schlau. Das Badevergnügen muss also warten, bis wir mit dem Dingi wieder übergesetzt sind. Dann jedoch gibt es kein Halten mehr. Abkühlung wir kommen 🙂

Zum Monatsspaziergang im September gibt es nun den einzigen wirklichen Spaziergang unseres gesamten Segeltörns. Und weil niwibo Natur sucht, wandert unser Spaziergang durch die kroatische Inselnatur auch zu Nicoles wunderbarer Linksammlung. Bis zum nächsten Mal, es war mir wie immer eine Freude.

4 Kommentare zu „Klippen, Salzsee und Steinfiguren – ein Spaziergang auf Dugi Otok“

  1. Die Figuren sind ein schönes Ziel gewesen.
    Aber ich glaube, die Abkühlung später im Meer war noch viel schöner.
    Das Wasser dort ist ja wunderbar klar.
    Ich bin gespannt, was noch so im Urlaub passiert ist.
    Lieben Gruß
    Nicole

    1. Die Abkühlung im Meer war herrlich 😊
      Ich bin bereits am Fotos sortieren, mindestens 2 Beiträge sollten noch folgen. Eine schöne Beschäftigung, den Urlaub so nachträglich nochmal zu rekapitulieren.
      Liebe Grüße, heike

  2. Eine Gegend, die ich gar nicht kenne. Eine ganz besondere Art von Farben. So viele Erdtöne und dann aber auch wieder kräftige Blautöne und verschiedenes Grün. Sicher ein lohnendes Ziel mit dem Boot, auch wenn Ihr ja doch noch bei der Hitze ordentlich gelaufen seid. Die Abkühlung war sicher Klasse!
    Gute Woche und liebe Grüße
    Nina

    1. Ich war heuer auch zum ersten Mal südlicher als Istrien und Rab in Kroatien. Dafür dann gleich zweimal, zuerst Dubrovnik und nun ein paar der Nördlichen Inseln der Kornaten. Stellenweise mehr Wald als gedacht, auch ab und an ein Olivenhain, aber doch hauptsächlich Stein und Macchie auf diesen Inseln. Soweit man es vom Meer sehen konnte. Wir waren ja hauptsächlich am Boot und wenig an Land. Da war die Abkühlung immer nur einen Schritt entfernt 😉
      Liebe Grüße, heike

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