Bevor dieser Beitrag wie die noch fehlenden Beiträge zu Triest allzu lange auf der Festplatte verstaubt, schicke ich ihn gleich noch dem Monatsspaziergang im Dezember hinterher. Oder eher beiden Monatsspaziergängen, habe ich doch am Hobbyblog auch einen veröffentlicht. Allzu viele Fotos zum Thema moderne Architektur im Stift St. Lambrecht habe ich eh nicht gemacht, war ich doch hauptsächlich mit den Vorträgen beim Kongress des Alten Handwerks beschäftigt. Und dem sozialen Miteinander mit all den tollen Menschen, hauptsächlich Frauen, die ich dort treffen und/oder kennenlernen durfte. Aber ein paar mussten doch sein, schon allein für die eigene Beispielesammlung.
Auch die Empore und das Mobilar im Kircheninneren wurden neu gestaltet. Leider hindert eine Glasscheibe am weiteren Betreten. Deshalb leider auch die Spiegelungen.
Mehr und auch bessere Fotos sind hier auf der Projektseite des Architekten zu sehen. Übrigens auch zu den folgenden architektonischen Interventionen und auch zu den Umbauten in der Klausur, die man als Normalsterblicher ja normalerweise nicht zu sehen bekommt. Auf den dazugehörigen Projektseiten des Architekten aber sehr wohl, siehe vor allem Umbau Phase 4-1 und 4-2.
Der linke Aufzug ist historisch und würde in dieser Form, obwohl nur Lastenaufzug, auch nicht mehr genehmigt werden. Zum Transport des Brennholzes für die Kachelöfen in den oberen Stockwerken leistet er aber anscheinend noch gute Dienste. Bereits in Umbau Phase 1 wurde mit der Adaptierung der Räumlichkeiten im jüngeren Südflügel zur Schule des Daseins eine neue Stiegenanlage und dieser Lift mit Glasschacht eingebaut.Es wirkt als hätte die Raumhöhe ausgereicht um beim Einbau des Liftes auch die gesetzlich geforderte Überfahrt ohne Zerstörung der Stuckdecke zu bewerkstelligen. Die Schnitte bei den Projektunterlagen zeigen jedoch noch eine Liftstation im darüberliegenden Dachgeschoss. Gute Spiegelung also.Auch dieses Türblatt in Vertretung vieler weiterer gehört zu den Neuerungen.Auch immer wieder ein Thema, die Etablierung von gesetzlich geforderten Brandabschnitten. Hier ist gut erkennbar, warum es vor allem in historisch wertvollen Gebäuden doch angebracht ist, die höheren Kosten für Brandschutzgläser anstatt geschlossener Trockenbauwände einzusetzen. Aber eigentlich nicht nur dort. Der Durchblick und Überblick ist auch in neueren Gebäuden wichtig und angenehmer.Und noch so ein Thema, die Etablierung von zumeist nicht vorhandenen Sanitäranlagen in historischen Gebäuden inklusive der ebenfalls nicht vorhandenen Installationen. Hier in dieser großzügigen Gangnische als Raum(körper) im Raum recht gut gelöst. Die Denkmalpflege freut dass die historischen Wandschichten nicht angetastet wurden. Zumindest nicht für den Einbau der Sanitäranlagen. Wie das mit den Elektroleitungen und vermutlich auch den Heizungsinstallationen ist, mag ich mir lieber nicht vorstellen. Bereits beim Monatsspaziergang im Dezember wurde gefragt, was sich wohl hinter dieser Glastür verbirgt. Nun folgt die Auflösung.Ein ehemaliger Kaminschacht, in den im 2. Stock WC-Anlagen eingebaut wurden. Barocke Kaminschächte sind ja oft sehr großzügig. Erst als der sog. Russische Kamin den sog. Deutschen Kamin ablöste, wurden die Rauchzüge sehr viel kleiner im Umfang. (Wer mehr darüber wissen will, hier gibt es eine ganz gute Zusammenfassung). Nach oben wurde der Schacht durch eine hinterleuchtete Decke abgeschlossen. Nach unten mit einem Gitterrost. Der Schacht wurde zwar offensichtlich vom Russ gereinigt, die historische Oberfläche sonst jedoch belassen. Gefällt mir gut, dass somit die Geschichte noch ablesbar bleibt. Um in diesem doch recht engen dunklen Schacht kein allzu starkes Gefühl der Enge aufkommen zu lassen, wurden die WC-Kabinen verspiegelt.
Mehr Fotos habe ich nicht gemacht. Wenn euch auch die anderen Umbauten interessieren, klickt euch durch die Projekte mit St. Lambrecht auf der Seite des Architekturbüros. Alle Umbauten seit 2006 wurden von Reitmayr Architekten geplant und umgesetzt.
Doch, ein Selfie gibt es noch. Aber jetzt ist endgültig Schluss 😉