Kurzer Exkurs zur Geschichte Japans

Sehr kurz und auf das Wesentliche
kondensiert, aber hoffentlich hilfreich für das Verständnis einiger
verwendeter Begriffe und Zusammenhänge.

Zitat DK Vis-à-Vis Japan, S.55: „Fest
steht, dass dieses Inselvolk sich wie ein Kontinentalvolk
entwickelte, während seine Isolation es zugleich vor Angriffen
schützte. So wurde Japan, obwohl chinesisch geprägt, zu einer
eigenständigen Kulturnation.“

Epochen:

  • Jomon 14500-300v.Chr.

  • Yayoi 300v.Chr.-300

  • Kofun/Asuka 300-710

  • Hakuho 645-710

  • Nara 710-794

  • Heian 794-1185

  • Kamakura 1185-1333

  • Muromachi 1333-1568

  • Momoyama 1568-1600

  • Tokugawa (Edo) 1600-1868

  • Meiji 1868-1912

  • Taisho 1912-1926

  • Showa 1926-1989

  • Heisei 1989-2019

  • Reiwa ab 1.Mai 2019

In Stichpunkten

  • Adelsgeschlechter, auch die (bis
    heute ununterbrochene) kaiserliche Linie, entstanden in den ersten
    Jahrhunderten n.Chr. Einführung des Buddhismus Ende des 6.Jh.,
    genauer nach 593 durch Prinz Shotoku (von Kaiserin Suiko zum
    Regenten ernannt. So wie es mehrmals Kaiserinnen in der jap.
    Geschichte gab. Auch wenn nach wie vor die männliche Thronfolge
    gilt).

  • 701 wird der Taiho-Kodex, das
    erste japanische Rechtssystem, eingeführt.

  • 710 wird Heijo-kyo, das heutige
    Nara, Residenz und erste Hauptstadt, außerdem Zentrum des
    Buddhismus

  • 794 wird unter dem Fujiwara-Klan
    und Kaiser Kammu Heian-kyo, das heutige Kyoto, errichtet und zur
    Hauptstadt. Die es bis 1868 bleibt, auch wenn ab 1185 die Macht des
    Kaisers immer wieder über Jahrhunderte durch die Militär-Shogunate
    und deren Residenzstädte abgelöst wurde

  • 1185 150 Jahre Frieden und
    Stabilität unter dem Kamakura-Shogunat des Minamoto-Klans

  • 1333 kehrt unter dem
    Muromachi-Shogunat die militärische Macht an den Kaiserhof in Kyoto
    zurück. Chaos, Kriege und Hunger. 1477 sind nach 10 Jahren
    Onin-Krieg große Teile Kyotos zerstört. Destabilisierung der
    politischen Lage, auch durch Kontakt mit Ausländern im 16.Jh.

  • 1568-1600 unter der Momoyama-Zeit
    sind vor allem die Namen der beiden Samurai Oda Nobunaga und nach
    dessen Tod der seines Stellvertreters Toyotomi Hideyoshi wichtig,
    die beide nie den Titel eines Shogun beanspruchten. Zwei erfolglose
    Korea-Invasionen, Verfolgung der portugiesischen Missionare.

  • Samurai: DK Vis-à-Vis Japan, S.
    58 „Die Samurai, in Japan bushi genannt, tauchten im 9. Jh.
    auf, als der Kaiserhof in Kyoto aus Verachtung für die Kriegskunst
    die Verteidigung entfernter Ländereien Bauernkriegern vor Ort
    übertrug. Die Samurai, die aus den daimyo (Feudalherren)
    hervorgegangen waren, bildeten mit der Zeit eigene
    Abstammungslinien. Der Kriegeradel wurde sogar mächtiger als der
    Kaiser. Aus den Reihen der Samurai stammten die Shogune
    (Kronfeldherren) des 12. bis 19. Jahrhunderts. Ihre strengen Treue-
    und Verhaltenskodizes, bushido (Weg des Kriegers), die teils
    auf dem Zen-Buddhismus beruhen, enthalten auch das berühmte
    Selbstmordritual (seppuku).“

  • Tokugawa Ieyasu (1543-1616), neben
    Oda Nobunaga (1534-1582) und Toyotomi Hideyoshi (1537-1598) der
    dritte der „Drei Helden“ der Samurai-Geschichte, erlangt um 1600
    die Vorherrschaft über Japan und wird 1603 vom Kaiser zum Shogun
    ernannt. Residenz in Edo, dem heutigen Tokyo (um 1700 wahrscheinlich
    die größte Stadt der Welt. Kyoto jedoch weiterhin Hauptstadt).

  • Am Rande: Der von James Clavells
    Roman Shogun bekannte Brite William Adams, der 1600 auf einem
    holländischen Schiff nach Japan gekommen war, diente ihm 20 Jahre
    in verschiedenen Funktionen

  • Strenge Regulierungen. 1614 Verbot
    des Christentums, Verfolgungen. Unter dem bis 1868 andauernden
    Togukawa-Shogunat beginnende Isolation, ab 1641 nur chinesische,
    holländische, koreanische und südostasiatische Handelsschiffe und
    nur nach Deijima/Nagasaki zugelassen. 200 Jahre andauernde Isolation
    Japans vom Rest der Welt.

  • Ab Mitte des 19.Jh. Unruhen unter
    den Samurai. 1853 4 US-Kriegsschiffe in der Bucht von Edo erzwingen
    internationale Beziehungen, Kanagawa-Vertrag.

  • 1868 Meiji-Restauration,
    Wiederherstellung der kaiserlichen Macht, Reorganisation der
    Regierung. Neue Hauptstadt wird Tokyo. Neues zentralisiertes System.
    Japan wurde mit dem Westen konkurrenzfähig gemacht und holte
    schnell auf. Einführung der Militärpflicht. Anstrebung der
    allgemeinen Volksbildung.

  • 1884 Steuer- und Bankreformen,
    exportfreudige Industriestrategie.

  • 1889 Verfassung, Parlament (Ober-
    und Unterhaus), Militär wird direkter Zugang zum Thron gewährt.

  • 1. Chinesisch-Japanischer Krieg
    1894/95; Russisch-Japanischer Krieg 1904/05; 1910 Annexion Koreas;
    1937 Beginn 2. Chinesisch-Japanischer Krieg; 1941 Eintritt Japans in
    2. Weltkrieg, August 1945 Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki,
    Kapitulation Japans; Verzicht des Kaisers auf seinen Gottstatus,
    Landreform, 1952 Ende der Besatzung

  • 1868-1945 Verbot des Buddhismus,
    Shintoism Staatsreligion

  • Durch anhaltenden Export von
    Hightech-Produkten, Autos und Elektronikartikeln wird Japan zu einer
    der reichsten Nationen der Welt. Rezession ab 1997, Einbruch bei
    Finanzkrise 2009

  • 1995 Kobe-Erdbeben,
    Giftgasanschlag in der Tokyoter U-Bahn

  • 2011 Erdbeben und Tsunami in der
    Region Fukushima, über 15000 Menschen sterben, durch die
    Kernschmelze eines Atomreaktors und die freigesetzte Radioaktivität
    werden Teile der Region Fukushima auf lange Zeit unbewohnbar, 170000
    Menschen davon betroffen.

Hoffentlich hilft euch das ebenso wie
uns, einiges besser zu begreifen. Einige Namen tauchen im
Zusammenhang mit den besuchten Stätten immer wieder auf.

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