inselleben

sabai dii,

leider ist es bereits wieder aus mit unserem geruhsamen inselleben. im moment sind wir wieder in pakxe, morgen geht es mit dem thai-lao-international-bus über die thai-lao-friendship-bridge nach ubon ratachani, also thailand. aber bevor wir dieses freundliche land verlassen, noch ein paar sätze zu unserem inselleben. von pakxe aus sind wir zuerst einmal mit dem boot 2 stunden nach champasak (man sieht, wir bekommen einfach nicht genug vom bootfahren).

die thai-lao-friendship-bridge
at the banks of the mekong

dann haben wir uns fahrräder ausgeliehen und sind die angeblich 9km zum khmer-tempel wat phou de champasak geradelt. zum glück war es nicht ganz so heiss, denn die strecke kam uns länger vor, und die fahrräder sind hier auch nicht gerade die besten, irgendeine vermutlich chinesische produktion ohne gänge und zumeist mit zu niedrigen sätteln. zum glück ist es hier ziemlich eben, und der tempel war die anstrengung auf jeden fall wert, auch das erklimmen der vielen stufen am ziel. das ganze ist weltkulturerbestätte, nicht eben groß, aber doch so groß, dass man locker 2 stunden dort verbringen kann. die alten khmer wussten schon, wo sie ihre tempel hinbauen. der tempel liegt etwa 6km vom mekong entfernt am berg phou khao, mit einer heiligen quelle nahebei. die anlage, deren reste man heute noch sieht, stammt etwa aus dem 11. jahrhundert. der tempel war ursprünglich shiva geweiht, bevor er nach etwa 2 jahrhunderten für den gebrauch durch theravada buddhismus umgestaltet wurde.

der zugangsweg mitten durch 2 der 5 oder mehr inzwischen ziemlich trockenen wasserbecken war und ist gepflastert.
treppe zum heiligtum. die bäume, die da aus den stufen wachsen sind frangipani.
das heiligtum. der vordere teil ist aus sandstein, der hintere, nicht sichtbare, teilweise aus ziegel. außerdem wurde in vielen bereichen laterit verwendet.
blick von oben auf das gelände. zu sehen sind die baray genannten wasserbecken, von denen einige inzwischen verlandet sind. außerdem die ruinen des nördlichen und des südlichen palasts (die ursprüngliche verwendung weiß man nicht wirklich, palast ist nur eine bezeichnung) und des nandi tempels. und natürlich die achse mit säulengesäumtem zugangsweg und treppenanlagen.
abstieg vom heiligtum. damit ihr eine vorstellung habt, wie steil es war.

am nächsten tag ging es dann weiter nach si phan don, also den 4000 inseln. das sind viele kleine inselchen im mekong, nur ein paar davon bewohnt. der minibus war übrigens fast vollständig in deutschsprachiger hand. tommy und jochen, die 2 jungs, mit denen wir die bolavenplateautour gemacht haben, und ein österreichisches paar, andrea und alfred, sind dann wie wir nach don khon, die südlichste der „touristischen“ inseln. das letzte stück, mal wieder, per boot, schliesslich fuhren wir ja auf eine insel. 20 minuten an inseln und inselchen vorbei über den mekong.

zwischendurch auch ein stück übersetzen mit der fähre
auf höhe der inseln gibt es eine geländestufe und somit rundum viele wasserfälle. um die kaum schiffbaren wasserfälle zu umgehen, haben die franzosen für den warentransport über die beiden inseln don det und don khon eine güterbahnstrecke mit brücken und laderampen an beiden endstellen gebaut. das sind die reste an der nordseite von don det.
auch don det. da sind wir sogar entlanggeradelt, wenn ich mich nicht täusche.
wir nähern uns don khon
der flussarm vor unserer hütte. auf der anderen seite ist don det. im hintergrund ist gerade noch die ehemalige eisenbahnbrücke zu erkennen, die die inseln verbindet.

dann wurden wir direkt vor unserer hütte für die nächsten tage abgesetzt. kleine bungalows mit eigenem bad (kaltwasser, da ja kein strom für die hier allgegenwärtigen durchlauferhitzer, und solar ist hier noch nicht so ganz angekommen) in einem garten direkt am mekong. auf der veranda hängematte und stühle, es gab moskitonetze und unter der hütte auf stelzen scharrten die allgegenwärtigen hühner. ruhiges inselleben in einem kleinen dorf. wir haben es genossen, uns ab und zu ein fahrrad ausgeborgt und don khon oder die über eine alte eisenbahnbrücke der franzosen erreichbare nachbarinsel don det erkundet. die nordspitze don dets mit all den happy tourists mit ihren happy shakes war weit weg. dummerweise gab es dort auch internet, wir mussten also doch mal hin, übrigens eine sehr nette fahrradtour. ansonsten haben wir mal wieder wasserfälle gesehen, 3 an der zahl, auch den angeblich größten südostasiens (der direkt bei unserer insel war ehrlich gesagt ein bisschen spektakulärer).

reste der französischen vergangenheit
zollhäuschen vor der alten eisenbahnbrücke. die überquerung kostet zoll.
von der brücke
unser quartier von don det aus gesehen.
kann man schon verstehen, warum die franzosen lieber eine bahnstrecke gebaut haben als ihre frachtschiffe hier drüber zu schippern.
das ist der angeblich größte. zu dem sind wir mit kanu und minibus gereist. zu dem vorher konnten wir zu fuß, der ist an der westseite von don khon.
wir waren nicht alleine dort 🙂
aber wir waren dort, hier ist das beweisfoto 🙂

und wir waren delphine schauen. dazu musste man an die südspitze unserer insel. mit dem fahrrad kein problem, wenn auch die steinige staubige strecke den reifen einiges abverlangt hat, und die brücke aus alten verrosteten eisenbahnschwellen mir einiges an mut abverlangt hat. dann um 60000 kip ein boot chartern (für 4 leute also nun wirklich keine summe) und damit über den mekong nach kambodscha. einreiseformalitäten bestanden aus zahlung von 10000 kip pro person, dann konnte man auf holzbänken am ufer platz nehmen und auf den mekong starren. und sie liessen sich wirklich blicken, die delphine. der mekong zwischen laos und kamboscha ist die heimat der inzwischen sehr seltenen irrawaddy-delphine, süßwasserdelphine also und auch sonst nicht mit flipper zu vergleichen. der kopf ist eher kugelartig, keine schmale schnauze. und zum luftholen springen sie auch nicht aus dem wasser, keine kunststückchen, man sieht nur ab und zu mal einen halben kopf und eine flosse (oder finne? kenn mich da nicht so aus) auftauchen. aber trotzdem ein tolles erlebnis. die bootsfahrt natürlich auch mal wieder 😉

durch abgeerntete reisfelder
über dschungelpfade
vorbei an wasserbüffeln,
hübschen szenerien
und hängebrücken (ich hab mich drüber getraut. wenn auch mit sehr wackligen knien)
und über brücken aus rostigen eisenbahnschwellen
bis zur ehemaligen laderampe an der südseite von don khon. mit dem boot dann nach kambodscha übergesetzt.

ansonsten bestand das inselleben aus abhängen in der hängematte, lesen, faulenzen, ab und zu mal was gutes essen und vor dem schlafengehen noch das eine oder andere bierchen mit tommy und jochen auf der veranda trinken. unser guesthouse hatte bis 23 uhr generatorstrom, ringsum wurde es zumeist bereits früher finster. trotzdem war eine taschenlampe unabdingbar, denn zwischen den einzelnen restis war oft auf längere strecke kein licht. und nachdem wir beim heimgehen am ersten abend fast auf eine schlange gestiegen wären (sie war genauso erschrocken wie wir und hat sich schnell getrollt), haben wir dann immer sorgsam den weg vor uns beleuchtet.

aber alles schöne muss mal ein ende haben, unser visum läuft auch übermorgen ab, und da mein husten mir langsam auch sorgen macht, werden wir uns morgen auf den weg richtung bangkok machen. mit gemischten gefühlen, denn 1 woche aufenthalt in der derzeitigen situation ist nicht gerade fein. wir haben uns bereits intensiv über die lage informiert, die internetseiten der bangkok post sowie der botschaften und auswärtigen ämter von deutschland und österreich zur lage gelesen und stehen auch bereits in kontakt mit unserem reisebüro. noch ist es ja über eine woche bis zu unserem abflug, zeit für umbuchungen bzw. änderung des abreiseflughafens sollte also sein, und da kann man einfach von bangkok aus noch am meisten ausrichten. und vielleicht entspannt sich die situation ja bis dorthin (hoffen kann man ja mal).
also keine sorgen um uns machen und einfach weiterlesen, wir melden uns.

lg h&m

1 Kommentar zu „inselleben“

  1. Also ich tät mich nicht darauf verlassen, dass die Rückflugsgeschichte in einer Woche gegessen ist. In den Nachrichten sagen sie, dass sich 200.000 gestrandete Fluggäste in Thailand befinden, und die Regierung meint, dass in einer Woche alle draußen sein sollen. Wenn das nicht nach Plan klappt (und wieso sollte es), sitzt ihr mitten drin.
    Die Bangkok Post erzählt auch davon, dass Hat Yai ein Ausweichflughafen nach Malaysia oder Singapur wäre. Quält einfach das Reisebüro. Die sollen sich kümmern.

    Und nach einer politischen Lösung der Besetzung schaut es jetzt gerade nicht aus.

    Ich hoffe natürlich, dass ich nicht recht habe.

    Viel Glück

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