sabai dii,
diesmal melden wir uns bereits aus pakxe, also aus südlaos. die fahrt hierher war mal wieder eine der interessanteren art. wir sind nämlich mal wieder mit einem einfachen lokalen bus gefahren, und wir waren die einzigen touris im bus (nicht dass ihr jetzt glaubt, die anderen kommen nicht so weit nach süden, nein, die anderen touris begegnen uns hier eh schon wieder auf schritt und tritt). um 9 waren wir am busbahnhof, um 10:30 fuhr der bus, wir hatten also noch zeit für frühstück. und schon wieder sind wir bei den franzosen, denn die haben hier auch die baguettes eingeführt bzw. hinterlassen. so ein baguette mit käse und ein bisschen salat und tomate hat schon was. wobei wir schon ewig nicht mehr soviel eckerlkäs hatten, auch ein französischer (la vache qui rit, ich muss da jedesmal an den normandieurlaub mit martina und roland denken :). die laotische art zu frühstücken haben wir noch nicht ausprobiert, so früh müssen wir noch keine nudelsuppe haben. später am tag dann schon gerne mal.
und dann gings los. die strasse war direkt gut, keine schlaglöcher und auswaschungen wie bisher. der bus war voll, viele kleinkinder (es gibt hier überhaupt viele kleine kinder, und alle werden gehätschelt), mal wieder keine tiere (nicht wie bei patricia, die mit schwein und auf der ladefläche tanzendem fisch unterwegs war), diesmal auch wenig reissäcke. dafür haben wir bei 5 stunden fahrtzeit (277km) sicher 7x angehalten. und jedesmal haben die massen an essensverkäuferinnen den bus gestürmt, haben mit ihren spiessen mit gegrilltem huhn und fisch vor den nasen von allen gewedelt, die sackerln mit dem klebreis geschwungen und diverse andere leckereien feilgeboten. beim ersten stopp haben wir uns noch gefragt, was die da in diesen kleinen säcken haben, beim zweiten stopp haben wir es dann erfahren, da bekamen wir die spezielle leckerei nämlich auch angeboten. in den säcken waren käfer, die werden dann auf spieße gesteckt und gegrillt. mit beidem wurde vor unserer nase gewedelt. die beiden mädels auf den sitzen neben uns haben die viecher mit begeisterung geknappert. überhaupt haben uns die beiden zu einigen einblicken in die laotische kulinarik verholfen. dank den beiden wissen wir jetzt nämlich, was in den kleinen bananenblätterpackerln verkauft wird. sim paa, kleine stücke gedämpfter fisch, in mehrere schichten bananenblätter verpackt, vermutlich damit er warm bleibt. die beiden haben uns sogar angeboten, aber uns war noch nicht nach fisch. sah aber gar nicht so schlecht aus. dazu isst man klebreis (das standardessen hier, überall und zu allem isst man klebreis), der mit den fingern zu kleinen röllchen geformt und dann gegessen wird. dann haben die beiden so eine art grünzeugs gekauft, das wir bisher für blumen hielten, getrocknet kenn ich sowas ähnliches als zutat für trockengestecke. man muss sich das ganze fast wie eine giesskannenbrause vorstellen, nur mit ca. 1cm grossen löchern. die löcher waren dann das, was man essen konnte. die mädels haben so eine art kerne rausgepult und geknabbert. und dann wie gesagt die kaefer, gebraten im sackerl und beim nächsten halt haben sie sich noch käfer am spiess gekauft. wir waren fasziniert, sind aber beim wasser geblieben bzw. haben unsere am busbahnhof gekauften baguettes gemampft. feig, ich weiss, aber ich steh dazu 😉
alles in allem also eine äusserst interessante busfahrt. auch was die gegend anging, durch die wir gefahren sind. wieder ganz anders als im norden. was auf den ersten blick wie regelmäßig mit bäumen bestandenes grasland aussah, entpuppte sich auf den zweiten blick als abgeerntete reisfelder. die reisernte ist nämlich fast abgeschlossen, nix mit grüne reisfelder wie aus dem prospekt. die reisfelder sind hier alle eben angelegt, zwischen den einzelnen feldern schmale dämme mit wegen obendrauf, und immer wieder bäume. bei den dörfern viele schlammige tümpel, belebt mit unzähligen enten und wasserbüffeln. die häuser waren zumeist auf stelzen, auch noch viele holzhäuser, aber im grossen und ganzen längst nicht so ärmlich wie in den strassenranddörfern im norden. ach ja, noch ein nachtrag zu den bäumen, mimosen begegnen uns hier auf schritt und tritt.
und weil nach den moskitos gefragt wurde, ja, natürlich gibt es die hier. wir haben uns beim hygieneinstitut in graz schlaugemacht wegen malaria und schutz und so. da wir ja nicht die großen trekkingtouren vorhaben, haben wir uns für malarone als stand-by entschieden und schmieren fleissig insektenschutzgel. wegen dengue-fieber müssen wir sowieso schmieren, dagegen gibt es nämlich noch nichts, und diese mücken stechen gemeinerweise auch tagsüber. die malariamücken ja eher in der dämmerung, wenn ich das richtig gelesen habe. wir haben insektenschutzgel mit 50% deet, und zusätzlich noch spray zum kleidung imprägnieren. das wir aber bisher kaum benötigt haben. unsere hüttenschlafsäcke haben wir damit imprägniert, die brauchen wir zwar eigentlich selten, da die betten bis auf das in pakbeng bisher immer sauber waren, aber die teile sind angenehm dünn bzw. eine gute option, wenn man die bereitliegende bettdecke noch zum auspolstern des harten bettes benötigt ;-). überhaupt war es im norden nicht wirklich schlimm mit den mücken, hier im süden ist es ein bisschen ärger. und als zusatz nehmen wir noch vitamin B, das soll angeblich den schweissgeruch verändern, so dass man für die stechviecher unattraktiv wird. hilft es nichts, schadet es zumindest auch nicht. und nur darauf verlassen tun wir uns eh nicht, wir schmieren brav. und freuen uns immer, wenn wir einen oder mehrere geckos im zimmer oder in der nähe entdecken, die braven insektenfänger.
lg h&m
In 3Sat bin ich eben über eine Laos-Doku gestolpert. Die sind mit einem Boot den Mekong entlang gefahren. Fast die gleiche Strecke wie ihr. Tolle Bilder. Ich freu mich schon auf die Fotos.
lg
Freddy