Aus meinem Schwarz-Weiß Archiv #BW1

Meine erste Spiegelreflexkamera habe ich mir im 1. oder 2. Semester des Studiums gekauft, das müsste also 1991 gewesen sein. Kein dezidiertes Markenprodukt, lediglich „licensed by Minolta“. Eine DF-300 mit einem Zoomobjektiv von 35-70mm Brennweite. Mehr war finanziell nicht drin, und das war schon vom Mund abgespart. Mit dieser Kamera tat sich eine neue Welt auf, die Welt der Fotografie. Seit ich wenige Jahre zuvor einen (immer noch) guten Freund über seine Schwarz-Weiß-Fotos im Rahmen einer Gruppenausstellung im lokalen Jugendzentrum kennengelernt hatte, faszinierte mich gerade die Bilderwelt in Schwarz-Weiß und ihr Fokus auf das Wesentliche. Mein Fotoleben sah ab dem Kauf der Spiegelreflex demzufolge so aus: die Spiegelreflexkamera immer mit Schwarzweißfilm, zumeist Ilford, bestückt und eine kleine Kompaktkamera mit Farbfilm für den gelegentlichen Schnappschuss. Viele Fotos sind zu der Zeit jedoch nicht entstanden, denn schwarz-weiß fotografieren und entwickeln war teuer. Jedes einzelne Foto war also wohl überlegt.

Die Kamera besitze ich übrigens heute noch. Auch wenn sie irgendwann durch die abgelegte Canon EOS 50E meines nunmehrigen Mannes ersetzt wurde. Die war nicht ganz so schwer wie die Kamera mit Metallgehäuse. Nachdem die Kamera bei jeder Reise dabei war, ein nicht zu unterschätzender Faktor. Und sie brachte neben dem 28-80mm Objektiv noch ein 75-300mm Teleobjektiv mit. Fortan entstanden meine Schwarz-Weiß-Fotos also überwiegend mit dieser Kamera. Während die farbigen Fotos bereits digital entstanden. Als es immer schwieriger wurde, Fotomaterialien außerhalb des Spezial-Fachhandels im Internet zu bekommen und auch die gelegentlichen Abzüge in Schwarz-Weiß immer teurer wurden, habe ich ganz zur Digitalfotografie gewechselt. Und zur Kompaktkamera. Die letzten analogen Schwarz-Weiß-Fotos sind im Mai 2013 während unseres Aufenthalts in New York City entstanden. Der perfekte Rahmen für einen Abschied von der Schwarz-Weiß-Fotografie.

Und jetzt kommt czoczo.de ins Spiel. Dank Marius und seinem Black & White Projekt, das ich erst vor einigen Wochen entdeckt habe, habe ich mich meiner Schwarz-Weiß Fotos erinnert. Und in den alten Beständen gekramt. Es gab erstaunlich viele Abzüge, wenn auch längst nicht von allen Filmen. Zumeist sind nur Kontaktabzüge mit den Negativen in den Ordnern abgeheftet. Und die allerwenigsten Aufnahmen gibt es als Scan auch digital. Und wenn, dann nicht immer in bester Qualität. Die NYC Fotos habe ich zusammen mit dem Film entwickeln einscannen lassen und bin nicht zufrieden. Grieselig und mit unzähligen Fusseln, so hatte ich mir das vom Profi nicht erwartet. Da waren die Scans der Laos-Fotos definitiv von besserer Qualität. Weshalb mein Debut beim Black & White Projekt dann auch mit diesen Schwarz-Weiß Fotos unseres Laosurlaubs 2008 stattfand. Seitdem habe ich die alten Festplatten durchforstet und den einen oder anderen Scan einzelner SW-Fotos angefunden.

Meine Beiträge zum Black & White Projekt 2023 werden also nicht aus eigens für das Projekt digital aufgenommenen Fotos bestehen, sondern aus meinem analogen Schwarz-Weiß Archiv befüttert werden. Zunächst mit einigen bereits früher digitalisierten Aufnahmen, als ich kurzzeitig Zugang zu einem Scanner mit Durchlichteinheit hatte. Als weiterführendes Projekt habe ich mir dann vorgenommen, meine Negative oder zumindest eine große Auswahl davon einzuscannen. Noch bin ich am überlegen, welche Methode und oder Geräte am zielführendsten sind. Für hilfreiche Tipps dahingehend bin ich also durchaus dankbar. Aus der Hand geben und einschicken möchte ich die Negative allerdings eher nicht.

So viel Text, und noch kein Wort zum Bild selbst. Dann hole ich das hiermit nach. Das Foto ist am 20.08.2010 an der Kokerei Zollverein in Essen entstanden.

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6 Kommentare zu „Aus meinem Schwarz-Weiß Archiv #BW1“

  1. Liebe Heike ,
    es ist wirklich… fast um die Ecke 🙂
    Du stellst wieder eine Tolle Schwarz Weiß Fotografie vor. Manchmal bin ich wirklich überrascht wie „Damals in Analogen Zeit “ Qualitativ Gute Bilder rausgekommen sind. Sogar Bilder die hundert Jahre alt sind (habe ein paar Portraits meine Familie zu Hause liegen)… sind besser als ich überhaupt irgendwann gemacht habe.

    Fantastische Black & White …
    Danke!

    Liebe Grüße czoczo

    1. Lieber Marius, danke 😊
      Man hat sich bei der analogen Fotografie mehr Zeit genommen. Zumindest bei mir war das so. Schärfe usw von Hand einstellen, längere Belichtungszeit, das macht was mit den Fotos. Auch wenn man wie ich nur Standard-Equipment zur Verfügung hat. Historische Porträts waren sowieso lange belichtet.
      Ich finde ja sowieso, dass die analoge Fotografie eine ganz eigene Klasse hatte und hat.
      Jedenfalls werde ich jetzt auch wieder öfter die Spiegelreflexkamera zur Hand nehmen, die digitale meines Mannes ist eh unterbenutzt 😉
      LG heike

    1. Liebe Esther, danke. Und ja, es wird noch das eine oder andere aus dem Archiv geben, das ist mein Plan für B&W 2023. Es ist auch für mich spannend zu sehen, wie und was ich damals fotografiert habe 😊
      LG heike

    1. Danke lieber Richard. Ich bin auch sehr froh, dass es so geworden ist wie erhofft. Damals analog musste man ja warten, bis man den entwickelten Film wieder hatte, bis man wusste, ob es so geworden ist wie man dachte 😉
      LG heike

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