Der Bleder See liegt auf etwa 475 m.i.J. (Meter über Adria, Pegel Triest 1900) am Rande des Pokljuka Plateaus im Nordwesten Sloweniens in der Region Gorenjska (Oberkrain). Am Ostende liegt der namensgebende Luftkurort Bled. Er ist ringsum von großteils bewaldeten Hügeln und Bergen umgeben. Mitten im See eher Richtung Westseite befindet sich mit Blejski Otok eine kleine Insel mit Wallfahrtskirche und Wunschglocke. Nach einem alten Brauch muss ein Bräutigam seine Braut bei der Hochzeit die 99 Stufen der Freitreppe zur Kirche hochtragen. Zur malerischen Kulisse trägt außerdem die auf einem hohen Bergsporn thronende Burg bei. Der See ist bis zu 30m tief, das Wasser ist klar und schimmert stellenweise türkis. Und man kann ihn komplett zu Fuß auf einem etwa 6km langen Fußweg umrunden. Und genau das haben wir an unserem ersten Tag unseres Aufenthalts bei Bled gemacht.
Bevor wir mit dem Rundweg um den See starten, steht allerdings erstmal der Besuch der Insel im See an. Es gibt 2 Möglichkeiten zur Insel zu kommen. Entweder mit der Pletna, einem traditionellen Holzboot, das etwa 18 Passagiere fasst und gerudert wird. Oder man rudert selbst. Eine Fahrt mit der Pletna hätte für unsere 6-köpfige Gruppe eine dreistellige Summe gekostet, ein Ruderboot für 6 Personen für 2 Stunden weniger als ein Drittel davon. Außerdem wollte der Neffe rudern. Was er dann auch bravourös hin und auch zurück erledigt hat.
Nach Rückgabe des Ruderbootes starten wir mit unserem Rundgang um den See. Und ich habe einen Plečnik-Moment. Denn die entlang des Weges und im Park der Villa Bled verteilten Leuchten erinnern stark an sein Design. Dass er auch in Bled Spuren hinterlassen hat, habe ich zumindest in Hinblick auf eine Mariensäule bei der Kirche St. Martin gelesen. Und stelle bei der Recherche für diesen Beitrag fest, ja, er hat auch an und um die Villa Bled gewirkt. Zumindest hat er nach 1927 mit der Planung eines Sommerpalastes für den jugoslawischen König Aleksander Karađorđević direkt neben der ehemaligen Villa der Grafen Windischgrätz begonnen. Der Bau des Sommerpalastes wurde zwar begonnen, aber um 1934 wurde kaum mehr als der hohe Unterbau und eine gebogene Steinbrücke für das geplante monumentale Gebäude am Hang errichtet. Nach dem Tod des Königs wurde der Bau 1936 eingestellt und Königin Maria ließ stattdessen die ihr gehörende Villa Windischgrätz, nun Suvubor Manor genannt, abbrechen und begann mit einem Neubau. Den laut dieser Quelle die Deutschen während des 2. Weltkriegs als Hotel fertigstellten. Nach dem Krieg diente es Tito als Sommerresidenz, heute ist die Anlage wieder ein Hotel. Und die Leuchten wurden laut vorgenannter Quelle anscheinend wirklich vom Plečnik-Schüler Vinko Glanz nach einem seiner, Plečniks, Designs errichtet. Derselbe vollendete auch die nun Villa Bled genannte Residenz unter Verwendung vieler Designelemente Plečniks. Und er setzte auf die Säulenfundamente des begonnenen Sommerpalastes unter Verwendung der Pläne für die Empfangshalle einen Teepavillon, Belvedere genannt. (Klickt man sich durch die Fotos unter dem Link, kann man auch die alten Konstruktionspläne anschauen)
Das wussten wir aber erstmal alles nicht, als wir vom Uferweg abwichen und den Schildern zum Belvedere gefolgt sind. Uns interessierte zu diesem Zeitpunkt die zu erwartende Aussicht über den See.
Also sind wir wieder über eine interessante und steile Stiegenanlage abgestiegen und an der Kirche St. Martin vorbei (natürlich habe ich einen Blick hinein geworfen, Fotos gibt es auch, allerdings im vorherigen Beitrag) nach Bled weiter spaziert. Die Parkanlage am See ist auch sehr nett, aber die Blicke auf Blejski Otok mit der Kirche und die Höhenburg auf ihrem Felssporn waren einfach fotogener.
Pünktlich zum Abendessen dann ein heftiges Gewitter. Da wurde es draußen unter der Markise dann etwas ungemütlich. Das asiatisch angehauchte Essen war dafür sehr gut. Zum Warten auf ein Ende des Regens gab es dann noch das eine oder andere Getränk.
Wasser hatten wir also reichlich an diesem Tag. Und da niwibo im Juli Wasser sucht, passt unser Tag rund um den Blejsko Jezero doch wunderbar zu Nicoles wunderbarer Sammlung. Als Bonus gibt es dann auch nochmal ein Foto vom herrlich türkisen Wasser 🙂
Damit wurde eine über fast fünfzig Jahre ruhende Erinnerung geweckt! Was für ein toller Fleck Erde! Meine Nachbarin von damals ist sogar jeden Sommer dorthin gefahren, bis es aus Gesundheitsgründen nicht mehr ging. Dieses türkise Wasser! Dass Inselchen!
Danke fürs Mitnehmen!
GLG
Astrids
Vor 50 Jahren war dieser schöne Fleck vermutlich noch nicht so überlaufen wie heutzutage, wo er bereits slowenisches Hallstatt genannt wird. Aber die vor allem asiatischen Besuchermassen konzentrieren sich auf Insel und Burg, um den See dünnt es dann angenehm aus.
Liebe Grüße, heike
dieses fleckchen erde ist mit dem ausdruck malerisch bestens bedient! die blicke über den see sind wunderschön und die farbe des wassers lässt mich an kleine mallorquinische buchten denken. bei dieser kleinen wanderung wäre ich gern dabei gewesen!
liebe grüße von mano
Alle paar Meter erschloss sich wieder eine andere Perspektive, mit Insel und Burg ist die Kulisse aber auch ganz besonders. Und ganz besonders malerisch 😊 Wir haben schon gerätselt, wo dieses Türkis herkommt, stellenweise muss der Untergrund sehr hell sein. Das Wasser ist jedenfalls sehr klar.
Liebe Grüße, heike
Ist das schön dort, ich nehme auch bitte ein Ruderboot und dann den Rundgang.
Wie toll, das ist ja genau meins.
Ich liebe Seeumrundungen.
Danke fürs Mitnehmen, ich fand es klasse.
Lieben Gruß
Nicole
Der Rundgang ist wirklich angenehm, da kaum Berührung mit dem Autoverkehr. Ein paar schöne Flecken habe ich auch noch zum selbst entdecken weggelassen 😉
Liebe Grüße, heike
Oh, mit dem Ruderboot einen Ausflug beginnend, wie schön. Durfte jeder mal rudern? ☺️
Das war das wieder ein so schönes Fleckchen Erde. Wasser und Berge und viel alte (etwas neue) Kultur.
Danke für s Mitnehmen
Nina
Gerudert ist der Neffe ganz alleine, die ganze Strecke. War keiner böse 😊
Liebe Grüße, heike