beides sind
weltkulturerbestätten, und beides sind grosse anlagen mit höhlentempeln. soweit
die gemeinsamkeiten.
ajanta ist älter (ein grund, warum wir es zuerst gemacht
haben), die höhlen entstanden zwischen dem 2.jh. v.chr. und dem 6.jh. n.chr. es
sind alles buddhistische tempel. die lage ist grandios, eine hufeisenförmig
gebogene schlucht, ganz hinten rinnt der fluss (im moment trotz erst zu ende
gegangenem monsun eher ein bach) über mehrere stufen mit tümpeln nach unten in
einen teich und dann weiter durch die schlucht (die er sich vor langer zeit
selbst gegraben haben muss).
die 30 höhlen sind etwa auf halber höhe in die
schluchtwände gegraben. einige sind reich verziert, andere sind etwas
schlichter, oft finden sich reste von malerei (nicht wirklich fresken, sondern
in tempera aus natürlichen pigmenten, gebunden mit tierleim und pflanzengummi
auf die trockene oberfläche aufgebracht, und von einer feinheit und qualität
wie man sie in europa erst viele jahrhunderte später findet).
die meisten
höhlen haben neben dem heiligtum noch schlafzellen für die mönche, einige waren
versammlungshallen. einige sind nur angefangen, aber nicht fertiggestellt. bei
einer sieht man die vorgangsweise, von der decke zum boden ausgehöhlt und da
nicht fertig ist der boden ziemlich zerklüftet.
im 6.jh. wurden die höhlen
aufgegeben (auch wegen ellora) und angeblich erst 1819 vom engländer john smith
(der sich in einer der malereien kratzend verewigt hat) wiederentdeckt. aufgrund der abgelegenen lage wird man mit sammelbussen vom 4km entfernten parkplatz hinaufgekarrt.
ellora dagegen
entstand über 5 jahrhunderte ab etwa 600 n.chr., über 2km erstreckung in eine
felsige landstufe eingegraben. durch die geneigte hanglage war es möglich, den meisten höhlentempeln ebenfalls eingetiefte höfe vorzulagern.
die 34 höhlen sind nicht nur buddhistisch, der
grossteil ist hinduistisch, inklusive dem atemberaubenden, von oben nach unten
aus dem fels geschlagenen kailasa-tempel (keine höhle mehr)
die jüngsten 5
sind jainistisch
(und wegen ihrer feinheit der bildhauerischen ausarbeitung noch einmal eine klasse für sich). die atmosphäre ist komplett anders wie in ajanta.
es ist schwer, eine
wertung abzugeben, welche der höhlenanlagen die schönste ist, matthias und
lonely planet (our trusted guidebook) sind für ellora, ich kann mich wie immer
nicht entscheiden.
Die Graze Innenstadt ist auch Weltkulturerbe. So!
Ansonsten bin ich immer wieder überrascht, was die Menschen in vergangenen Zeiten für Mühen auf sich genommen haben, um was für die Götter zu bauen oder die Erleuchtung oder wenigestes, um dem Fegefeuer zu entkommen. Haben sich irgendwie geändert, die Zeiten. Kommt es mir nur so vor, oder sind die Bankgebäude heutzutage die größten?
Und wer wird dort wohl zukünftig hinfahren und staunen?
Freddy
wir hatten auch schon überlegt höhlen als wohnung in den michelsberg zu schlagen 🙂 aber auf die "engel"(!?) hätten wir verzichtet
und wir sind auch welterbe! jawoll 🙂