Wir haben mal ganz traditionell
angefangen, mit einem Besuch des Senso-ji, auch Asakusa Kannon
genannt. Angeblich der älteste Tempel der Stadt (frühes 7.
Jahrhundert), was sich in der Bausubstanz jedoch so nicht mehr ganz
widerspiegelt. Trotzdem beeindruckend. Wir schoben uns also mit
vielen anderen Besuchern unter dem berühmten Lampion durch das
Kaminarimon/Donnertor und durch die kleine Straße mit den unzähligen
Verkaufsbuden.
Durch das Hozomon/Schatzhaustor dann in
den eigentlichen Tempelbezirk. Pagode, Haupthalle, Wasserbecken,
Gartenanlage und vieles mehr. Zum Thema Tempelanlage kommt sicher
ausführlicher nochmal was, das braucht einen eigenen Artikel. Also
bleibt dran!
Der nächste Punkt: Hanami.
Kirschblütenschauen. Ein Wahnsinn. Allerorten Kirschbäume. Alle
sind entzückt. Alle machen Fotos beim Kirschblüten schnuppern oder
bewundern. In den Parks Menschenmassen. Und Massenpicknicks. Auf
zumeist blauen großen Plastikplanen sitzend wird die Kirschblüte
gefeiert.
Wir also mittendrin durch den Ueno-Park
geschlendert. An einem Standl Okonomi-yaki gekauft, eine Art Omelett
oder eher in dicken pikanten Pfannkuchen-/Palatschinkenteig (ja wir
sind hier zweisprachig, deutsch und österreichisch 😉 ) gegossenes
Kraut und Gemüse. Und dann auch im Park sitzend verspeist. Es hat
geschmeckt. Weitergeschlendert. Die nächsten der vielen Tempel des
Tages gefunden und besichtigt. Am Weg noch Mochi, Spießchen mit
Klebreis-Küchlein, mit süßer Sojasoße probiert. Dann vorbei an
den vielen Museen am Nordende des Ueno-Parks (die wir uns für einen
Regentag aufheben, das Wetter war einfach zu toll, 20 Grad und
Sonnenschein) Richtung Yanaka mit seinen vielen Tempeln
und seinem großen Friedhof. Auch
dieser mit einer Kirschbaumallee in voller Blüte aufwartend und auch
sonst beeindruckend.
Wie auch die vielen Tempel. Ansonsten ist Yanaka
ruhig und beschaulich, vor allem in den Nebengassen. Und eher
dörflich vom Charakter, mit niedrigen Häusern, auch das eine oder
andere alte Holzhaus mittendrin.
Eigentlich sind es ja drei
Stadtteile, die unter dem Kürzel Yanesen (Yanaka, Nezu und Sendagi)
zusammengefasst werden und das dörfliche, beschauliche Tokio zeigen.
Im Gegensatz zur lauten schrillen Stadt, den Einkaufsstraßen mit den
Konsumpalästen und den Menschenmassen und auch zu den hohen
Bürotürmen.
Die Hochhäuser sind mir eh ein Rätsel,
eingedenk der Erdbeben, die hier in Form kleiner Vibrationen
angeblich quasi zur Tagesordnung gehören. Weshalb ich gestern in
Yanaka auch einen sehr neugierigen Blick auf eine Baustelle geworfen
habe. Betonplatte als Fundament, darüber Stahlkonstruktion war das,
was ich gesehen habe.
Aber zurück zu unserem Spaziergang.
Bei dem wir zu viel geschaut haben und deshalb nur Yanaka geschafft
haben, und auch nicht alle Punkte dort. Es waren einfach zu viele
Tempel…
Was wir jedoch geschafft haben, war,
unsere Japan-Rail-Pässe zu aktivieren. Da wir uns zwischen den
verschiedenen Orten hauptsächlich per Zug fortbewegen wollen, und
das Schnellzugsystem in Japan hervorragend ist, war dies die beste
Option. Den Japan-Rail-Pass kann man derzeit nur als Ausländer und
nur im Ausland beantragen. Man bekommt einen Voucher zugeschickt, den
man dann in einem Japan-Rail-Büro in Japan einlöst und das Ganze
unter Vorlage des Reisepasses aktiviert. Und da Tokio-Station in der
Nähe unseres Hotels quasi am Heimweg liegt, hat das gut gepasst.
Gleich noch einige Platzreservierungen getätigt, und Sonntag steigt
das Abenteuer Bahnfahren in Japan. Da fahren wir mit dem Shinkansen
nach Kyoto. Und es wird sicher auch noch mehr zum Thema Zugfahren in
Japan geben.
Vom Bahnhof weg haben wir uns zunächst
unterirdisch Richtung Hotel aufgemacht und sind quasi in die
zweigeschossige Essensabteilung des Kaufhauses Daimaru gestolpert.
Ein Wahnsinn. Ein Stockwerk und auch noch ein kleiner Teil vom
zweiten nur Süßwaren. Und was für welche. Der pikante Teil war
aber auch nicht schlecht. Speziell die unterschiedlichen Bento-Boxen.
Wir haben uns dann aber doch zurückhalten können. Fast.
Kirschblüten-Marshmallows mussten dann doch sein, die klangen
einfach zu abgefahren 😉
Heike